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Gedenken an Heinrich Helmstreit

Ihm lag die Liebe zur Heimat und dem Wald im Blut. Vielleicht ist er auch deswegen Zimmermann geworden, weil er das Holz unserer Wälder als sein Element gesehen hat. Und als der „Schátzl-Heiner“ - wie man ihn mit seinem Hausnamen weit über den Ort hinaus kannte - 1975 dem örtlichen Waldverein beitrat, war dies ein großer Gewinn.

Er war der Praktiker, er wusste, wo es anzupacken galt. Seine genaue Arbeit war bekannt. „Der hat beim Stodl-bauen an die Verbindungen lieber ein paar Mal öfter hingeschlagen, damit ja alles gut beeinander war“, wurde er noch lange von Landwirten gelobt. Auch bei der Generalsanierung der OWV-Hütte war Helmstreit aktiv beteiligt und bei vielen Arbeitseinsätzen der jüngeren Zeit.

In dankbarer Würdigung seiner Leistungen wurde ihm 2002 die Verdienstnadel in Anerkennung verliehen.

Daneben gab es noch einen ganz anderen „Schátzl-Heiner“: den Geschichtenerzähler. Verschmitzt in sich hineinlächelnd, die unvermeidbare Zigarette in der Hand und leicht zusammengekauert, wie es seine Art war, saß er dann am Wirtshaustisch und begann: „Woißt, des woar ámaal áá so…“ Und dann folgte - gut vorgetragen - das was seine liebe Frau Sonja gelegentlich mit einem: „Ach höier doch ááf mit den altn Zeich…“ bremsen wollte. Köstliche Geschichten von früher, von denen der Schreiber dieser Zeilen auch einige für die Arnika-Leser notieren durfte. Auch dafür sollten wir ihm über sein Grab hinaus dankbar sein. Zusammen mit den vielen Dingen, die er uns sonst noch gegeben hat. Vielleicht erzählt er ja jetzt über den Wolken wie es gewesen ist, früher im Kohlberger Ortsteil Froschau, wo am Schellmesbach seine Wiege stand.

Johann Müller