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Waldverein unter neuer Leitung.

Text: Johann Müller

Hauptversammlung wählt bisherigen Markierungswart Peter Wirth zum neuen Vorsitzenden. Markus Müller unterstützt ihn jetzt als zweiter Vorstand.

Ein dickes Dankeschön zum Ende der aktiven Zeit ging mit einem Geschenkkorb an Ehrenmitglied Karl Merkel. Markus Müller (links) übergab bei der Hauptversammliung den Vorstandsposten an Peter Wirth (rechts).

Geplant war die Neuwahl für Anfang April dieses Jahres, aber die Corona-Pandemie machte dem einen Strich durch die Rechnung. So leitete Markus Müller jetzt erst seine letzte Hauptversammlung als Vorstand. Abgesprochen war dieser Wechsel schon länger. Überraschend jedoch, dass auch Vizechefin Karin Zielbauer kurzfristig von allen Ämtern zurücktrat.

Die Neuwahl der Vorstandschaft verlief unter der Regie von Bürgermeister Gerhard List dann problemlos. Die neue Vereinsführung (siehe separater Kasten) wurde meist einstimmig von den 32 Anwesenden befürwortet. Ehrenmitglied Karl Merkel, Jagdpächter Karlheinz Geilersdörfer, List und „unsere Hirschauer Freundin Marianne Mendl“ wurden vom Vorstand besonders herzlich willkommen geheissen. Im gut 200 Mitglieder zählenden Zweigverein verstarben im Berichtszeitraum zehn langjährige Waldvereinsfreunde. Ebenso viele konnten neu hinzugewonnen werden, wie Schriftührer Oliver Heumann ausführte. Er verlas eingangs das Protokoll der letztjährigen Hauptversammlung. Der Bürgermeister dankte den OWVlern für ihre vielfachen Aktivitäten rund um Heimat und Naturschutz.

Müller freute es, dass er zum Ende seiner Amtszeit dem Ehrenmitglied Karl Merkel mit einem Präsentkorb für dessen langjähriges Engagement danken konnte. 1983 Mitglied geworden, war Merkel schnell eine zuverlässige Stütze der Vorstände, führte akribisch genau als Schriftführer die Mitgliederkartei, brachte seine Architektenkenntnisse in Bauvorhaben ein und erwarb sich mit seiner freundlichen, ruhig-diplomatischen Art hohes Ansehen. Zuletzt wirkte er einige Jahrzehnte als Kassenprüfer mit. Im Alter von 85 Jahren wollte er, sehr zum Leidwesen der Vorstände nun aber doch „aus dem Geschirr gehen“.

Detailreich informierte Kassierin Andrea Gagulic über die finanzielle Lage des Vereins und dankte für die monetäre und personelle Unterstützung seitens der Kommune. Die Konten der Jugendwarte, Landschaftspflege sowie das allgemeine Budget mit dem Festgeld erhöhten sich bis Ende 2019 gegenüber 2018 um ca. 5,6 Prozent. Das Laienspielkonto wurde aufgelöst, der Betrag wird zur Renovierung des Naturerlebnisweges verwendet. Kassenprüfer Karlheinz Kreiner bestätigte: „Alle Kontoauszüge und Belege stimmen überein, der OWV Kohlberg steht, was das Geld angeht, auf gesunden Beinen.“ Beide Kassiere und die Vorstandschaft wurden einstimmig entlastet.

Die Jugendwartinnen hatten Corona-bedingt wenig zu berichten. Für die drei Vogelwarte informierte Manfred Häring über 385 Nistkästen, davon waren 366 besetzt. Fünf Futterstellen wurden bestückt, 51 Fledermauskästen kontolliert und drei Braune Langohren überwinterten in den Kellern. Hüttenwart Richard Meiler informierte über mehrere Aktivitäten (siehe Kasten). Heimatkundewart Walter Fischer gab schmunzelnd die Anfrage eines Ahnenforschers aus Köln bekannt, der nach Kohlberger Vorfahren suchte. Fischer konnte ihm aus seinem Archiv mit 84 Namen helfen, was dem OWV eine 50-Euro-Spende einbrachte. Für die Wanderwarte Heinz Prölß und Müller informierte der Vorstand über etliche Einsätze wie zu Neujahr nach Mantel und den Busausflug nach Thüringen.

Markierungswart Wirth will aus gesundheitlichen Gründen die Aufgabe an Adrian Gagulic weiterreichen, den er bereits eingearbeitet hat. „Der ist jung und fit für diese Aufgabe“, sagt er. Auch die 42 Ruhebänke im Marktbereich werden von Gagulic zusammen mit Stefan Heumann gewartet. Müllers Dank ging: „An alle aus der Vorstandschaft ausscheidenden Mitglieder für ihre Arbeit und gutes Gelingen an die, welche im bisherigen Bereich oder an anderer Stelle weitermachen!“ Mut machen solle ein Zitat von Andreas Schlagenhaufer: „Wer Trübsal bläst, überhört die stillen Töne der Flöte“. Man darf gespannt sein, was Peter Wirth als neuer Vorstand dem OWV für Flötentöne verordnet!

Die OWV-Vorstandschaft 1. Vorsitzender Peter Wirth, Stellvertreter Markus Müller, Kassiere Andrea und Pero Gagulic, Schriftührer Oliver Heumann, Kassenprüfer Karlheinz Kreiner und Manuela Lauer, Hüttenwarte Richard Meiler und Pero Gagulic, Bankwarte Stefan Heumann und Adrian Gagulic, Heimatkundewart Walter Fischer, Vogel- und Artenschutzwarte Manfred Häring, Bernd Bauer und evtl. Matthias Zielbauer (letztere in Abwesenheit), Jugendwarte Erika Dolles und Christine Scholz, Markierungswart Adrian Gagulic, Wanderwart Willibald List, und als Wart für besondere Aufgaben fungiert Heinz Prölß. Zu Beisitzern ernannt wurden: Renate Bock, Jochen Hausner, Halina Sladek, Rainer Kunkel und Johann Müller.

Aktivitäten im Berichts-Zeitraum: Pachtvertrag über das Vereinsgelände mit der Kommune verlängert. Dach des ehemaligen Süßwarenstandes „Otto-Hütte“ erneuert. Pflasterbereich an der Festhalle erweitert und neue Randplatten verlegt, Dachschäden ausgebessert, Grillplatz geschaffen und die von der Raumausstatterfirma Hausner gesponserten Vorhänge angebracht. Etwa 360 Arbeitsstunden. Besonderer Dank geht dafür an Richard Meiler und Ernst Stark für deren Einsätze. Die zeitintensiven Aktionen von Bernd Bauer im Artenschutz sind da noch nicht mit erfasst.

Vorhaben in 2021: Wieder Waldfest im Juli und Busausflug (falls die Corona-Situation dies zulässt). Auflösung des Laienspielfundus, da die Gruppe nicht mehr besteht. In Zusammenrbeit mit Kommune, Naturpark, Unterer Naturschutzbehörde und OWV werden 2021 die schadhaften Stellen auf dem seit knapp 20 Jahren bestehenden Naturerlebnisweg umfassend erneuert. Häring, der als Berufsschullehrer für das Zimmererhandwerk aktiv ist, wird da mit seinen Schülern den maroden Steg und die Klingenbachbrücke wieder auf Vordermann bringen. „Mit witterungsbeständigem Eichenholz“, sagt er. Das spart der Gemeinde erhebliches Geld, da nur die reinen Materialkosten anfallen, „plus Brotzeiten natürlich!“


Foto: Johann Müller