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Der Mopsfledermaus auf der Spur.

Text: Johann Müller

„Einwohnerzählung“ an Weißenbrunner Scheune angelaufen. Bestände werden in Modellregionen bundesweit erhoben. Bernd Bauer vom OWV ist daran beteiligt.

Markus Liebl (rechts) ist Landkreisbetreuer für Fledermäuse in Neustadt, Tirschenreuth und Weiden. Er bearbeitet hier ein bundesweites Erfaßungsprojekt für Mopsfledermäuse. Das Innenleben des Aufnahmegerätes für die Ultraschall-Laute der Tiere interessiert auch Artenschützer Bernd Bauer vom OWV Kohlberg.

Zu sehen bekommt man als Naturbeobachter die Mopsfledermaus wohl kaum, sie gilt als eine der seltenen Arten. Die Bestände der abendlichen Insektenjäger gehen auch seit Jahren zurück. Jetzt erfaßen das Bundesamt für Naturschutz, mehrere Verbände wie der NABU und einige Stiftungen die Vorkommen in ausgewählten Modellregionen. Ihr Ziel ist, die Mopsfledermausbestände zu erforschen, zu schützen und zu fördern.

Acht Bundesländer sind daran beteiligt, bei uns wird um Würzburg und in Nordostbayern erhoben. Erfaßt werden auch Vorkommen im Marktbereich von Kohlberg, denn OWV-Artenschutzwart Bernd Bauer kennt da ein Sommerquartier dieser Spezies. Er engagiert sich schon seit 1992 für die kleinen Nachtjäger und weiß, wo seine 13 Arten im Ort hausen. Als alter „Fledermauspate“ kennt er ihre Winter- und Sommerquartiere, wie das im Ortsteil Weißenbrunn. An der südseitigen Giebelwand einer etwa 90 Jahre alten Scheune vom „Pejternhof“ sieht man hoch oben unter der überlappenden Verbretterung helle Spuren am Holz. Untrügliche Zeichen für Sommerstuben einer Fledermausart. Birgit und Christian Häring, die Eigentümer, waren gerne bereit bei ihren Mitbewohnern jetzt eine Volkszählung durchführen zu laßen.

Dies erledigt Markus Liebl, der Landkreis-Fledermausbetreuer mit einem Mini-Batman. Der klene grüne Kasten mit reichlich Innenleben erfaßt die Ultraschall-Laute der aus- und einfliegenden Tiere, ihre Zahl und die Uhrzeit. Da Fledermausarten in verschiedenen Frequenzbereichen „funken“, kann man die jeweilige Spezies ziemlich gut bestimmen. In Weißenbrunn wohnen außer den „Möpsen“ laut Bauer auch Bartfledermäuse unter den Scheunenbrettern. Liebl wünscht sich viele weitere Quartier-Meldungen von Haus- und Scheunenbesitzern aus der Umgebung, am besten telefonisch an Bauer (Tel. 09608/600), den Betreuer vor Ort.

Mopsfledermäuse gelten als spezialisiert und anspruchsvoll, bevorzugen naturnahe Wälder mit viel stehendem Totholz, sie jagen gern auf Lichtungen und an Waldrändern. Ihre Wochenstuben (Sommerquartiere) finden sich unter abstehender Baumrinde, aber auch hinter Fensterläden und Scheunenbrettern an waldnahen Gebäuden. Den Namen bekam die Art wegen ihrer mopsartig gedrungenen Schnauze, sie gehört zur Familie der Glattnasen. Wißenschaftlich heißt sie vornehm Barbastella barbastellus. Für die biologische Vielfalt gilt diese Fledermaus als streng zu schützende Verantwortungsart . Ihre Lebensräume zu verbeßern und, wo möglich, zu vernetzen hilft auch weiteren Tier- und Pflanzengattungen, welche auf natürliche Waldbereiche angewiesen sind.


Foto: Johann Müller