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Ratzeputz weggefuttert

Text: Johann Müller

Viel mehr Mittagsgäste als geplant verursachen Bratennotstand beim OWV-Waldfest im Ortsteil Schlemm

Der Himmel der Oberpfälzer: Ein sonniger Platz am Waldrand, leise rauschende Birken, kühle Getränke, deftige Brotzeiten und böhmische Blechmusik von der Zoigl-Blosn – was will man mehr?

Der Catering-Servie aus Neuersdorf hatte doppelt so viel an Speisen dabei, als von den Veranstaltern aus Vorjahresumsätzen als Bedarf geschätzt war. Aber das reichte bei Weitem nicht für die vielen Gäste, die da in Dreierreihen an der Ausgabe warteten.

Schon bald nach dem Zwölfuhrläuten waren bei Braten und Co. die Pfannen vorübergehend leer. Die gute Nachricht, der Nachschub rückte sofort an, als er gar war. Bei Haxen und Hendln gab es auch fast keinen Engpass. Und das Weißwurstfrühstück unter lichten Bäumen hatte davor bereits etliche Besucher auf ein genussvolles Waldfest eingestellt. Der große Rasenplatz vor der OWV-Hütte füllte sich schnell und die vorsichtshalber aufgestellten Zelte wurden bis in den Abend hinein gerne benutzt. Der Himmel bescherte fast ideales Bierzeltwetter, ganz ohne die schweißtreibenden Temperaturen der letzten Wochen.

OWV-Vorstand Markus Müller hatte mit der Musikkapelle wieder eine gut Wahl getroffen. Die fünf Vollblutmusikanten der Zoigl-Blosn aus Eslarn boten beste Blasmusik. Mit böhmischen Klängen, Ernst-Mosch-Kompositionen und eigenen Kreatinen wie der Lausbuben-Polka trafen sie den Musikgeschmack der Gäste, auch wenn der Applaus gelegentlich sparsam ausfiel. Die Festbesucher wollten halt auch gerne ratschen und die Lautstärke der Kapelle war sehr angenehm. Man konnte sich an den Tischen während der Stücke noch problemlos unterhalten, was bei anderen Festln fast unmöglich ist.

Eine Augenweide für Fans von Süßßm bot die Kuchentheke den ganzen Tag über mit 30 verschiedenen Torten, Kücheln und Kuchen. Christine Scholz organisierte die Tafel und viele fleißige Hausfrauen zeigten, was sie am Backofen können. Schwer ins Zeug gelegt haben sich auch die Losesammler um Karin Zielbauer. Dreihundert Preise bei sechshundert Losen, da gab es strahlende Gesichter bei den vielen schönen Gewinnen. Die Bedienungen absolvierten ein Marathon-Laufpensum und Kassierin Andrea Gagulic zeigte nach der Schlussabrechnung ein total zufriedenes Gesicht. Der OWV-Vorstand kann also mit dem Fest und seinem Team voll zufrieden sein. Es ist beim Waldverein nicht so, wie die Kapelle sang: „Was ist denn los mit meiner Alt'n, sie liegt am Kanapee und reckt den A… in d' Höh ...“

Foto: Johann Müller