Fledermäuse und Gummibärchen –
Text: Johann Müller
Mit Artenschützer Bernd Bauer unterwegs
Was haben junge Fledermäuse und Gummibärchen gemeinsam? Die zwei Dutzend Kinder und Erwachsenen von der Katholischen Erwachsenenbildung vom Kreis Neustadt und Weiden (KEB) wissen es, weil sie mit Bernd Bauer, dem Kohlberger OWV-Artenschützer an Wald-Kinderstuben und in Winterquartier-Kellern unterwegs waren.
Es ist ihre Größe, denn die Fledermäuschen (muss man wohl sagen) sind bei ihrer Geburt nur genauso groß wie die pappig-bunte Süßigkeit. Dann hören die Gemeinsamkeiten aber bald auf, auch wenn bei den Kindern ganz erstaunt ein: „Ach sind die süß“, zu hören war, als sie erwachsene Tiere vorsichtig berühren durften. Fledermausbabys sind meist Einzelkinder. Nur bei wenigen Arten gibt es gleichaltrige Geschwister, während dessen die Gummibärchen fast nur tütenweise-gehäuft auftreten. Deshalb brachte Uschi Fischer, die kommunale Jugendwartin den Exkursionsteilnehmern gleich einen Beutel davon mit. Was natürlich Freude machte.
Bauer, der sich seit Jahren mit den nächtlichen Fliegern befasst, erklärte den hochinteressierten Jugendlichen die winzigen Unterschiede bei den drei angetroffen Arten des Großen Abendseglers, der Zwerg- und Fransenfledermaus. Auch diesen nützlichen Insektenjägern macht die ungewöhnliche Hitze jetzt sehr zu schaffen. Schattig-ruhige und leicht feuchte Unterschlupfmöglichkeiten sind sehr rar. Die von Mai bis Juni geborenen Jungtiere gehen bereits nach etwa einem Monat mit auf die abendliche Jagd und lernen von den Müttern Beute zu erhaschen. Ab August lösen sich die Wochenstuben langsam auf. Erst nach Frosteinbruch kann man dann einige Arten in den Winterquartieren wieder finden. Hans Bräuer, der geschäftsführende Bildungsreferent der KEB und alle jungen Teilnehmer bekamen am Ende der Exkursion ihre verdienten Teilnahmeurkunden.
Foto: Hans Bräuer