Hüttencafé mit Gott und Senioren
Text: Johann Müller
Beim Kaffeekränzchen des OWV-Zweigvereins Kohlberg für die BRK-Senioren und den evangelischen Seniorenkreis amüsierten sich die Teilnehmer und (von rechts) Vorstand Markus Müller über die Gedanken von Manfred Hartung und Pfarrer Alfons Forster zum Thema: „Hat Gott Humor?“
Von Charly Chaplin stammt das Zitat: „Ein Tag ohne Lachen ist ein verlorener Tag“. So gesehen, war das Kaffeekränzchen, zu welchem OWV-Vorstand Markus Müller und sein Team die Mitglieder des BRK-Seniorenclubs sowie des evangelischen Seniorenkreises in die Waldvereinshütte eingeladen hatten, ein wirklich gewonnener Tag.
Vor allem dank Pfarrer Alfons Forster aus Michldorf und Oberpfalzmedien-Redakteur Manfred Hartung mit ihrem amüsanten und durchaus auch nachdenklichen Vortrag zum Thema: „Hat Gott Humor“? Diese Frage ist, wie sich schnell herausstellte, gar nicht so leicht zu beantworten. Und der Weg dahin mit vielen religiösen Fettnäpfchen gepflastert, auf die beide Referenten ausführlich hinwiesen. Forster: „Lachen ist eine Emotion, sie kommt von innen her. Unsere Witze entstehen also aus der göttlichen Gabe des Lachens“.
Christliche Witze haben meist einen katholischen Anstrich, aber auch die Evangelischen kommen nicht ungeschoren davon: „Ein Priester und ein lutherischer Pfarrer spazieren zusammen mit einem jüdischen Rabbiner an einem heißen Tag durch die Natur. In einem seichten Flüsschen wollen sie sich erfrischen und steigen nackt in das kühlende Nass, als gerade eine Wandergruppe naht. Da könnte ja das eine oder andere Gemeindeglied dabei sein, fürchten sie. Die christlichen Theologen bedecken ihre Blöße mit den Händen, der Rabbiner schlägt sie vor sein Gesicht. Auf die Frage, warum er das tut, antwortet der: Nun, ich weiß ja nicht, woran ihre Gläubigen sie denn erkennen!“
Die besondere Form jüdischer Witze beleuchtet einer von Woody Allen: „Es gibt keinen Gott … aber wenn, dann sind die Juden sein auserwähltes Volk!“ Der Islam kennt keine Witze über Allah, den Glauben oder Mohammed und wurde daher ausgespart. Auch Klischees über Länder, Haarfarben und so weiter sind immer wieder Nährböden für Frozzeleien. Hartung: „Politische Witze sind ein Werkzeug, eine Waffe, mit dem sich der Kleine gegen den Großen wehren kann“. Sie erhalten Menschen die Freiheit im Kopf und waren für KZ-Insassen ein Mittel, zu überleben. Es folgten Hinweise auf Bücher zum Thema und Zitate aus einem neuen Werk von Helmut Karassek.
Beide Vortragenden kamen zu dem Schluss: „Die Vorstellung, dass es im Jenseits auch nicht immer ganz bierernst zugeht, das nimmt einem vielleicht auch ein bisschen die Angst vor dem, was kommt.“ Es war ihr erster Auftritt in Kohlberg und das gut aufeinander eingespielte Duo machte Lust auf weitere Fortsetzungen, wie Vorstand Müller erklärte.
Fotos: Johann Müller