Altes Zeug und süße Trauben
Text: Johann Müller
Busausflug des OWV Kohlberg nach Franken
“Bei der Ankunft erst mal den vom Metzger aus Schalkenthann gespendeten Leberkäse vernichten, dann könnt ihr euch alles anschauen”, erläuterte OWV-Vorsitzender Markus Müller die Reihenfolge beim Busausflug nach Weinfranken. Und zu sehen gab es eine Menge in Bad Windsheim an der Aisch und dann in Bullenheim im Weinberg von Winzer Werner Kistner.
Auf 45 Hektar Fläche wird im Fränkischen Freilandmuseum kulturelles Erbe aus dem ländlich geprägten Mittelfranken restauriert und der Nachwelt erhalten. Rund hundert Gebäude, Scheunen, Ställe und Wohnhäuser zeigen die Lebenswelt ihrer Bewohner aus sieben Jahrhunderten. Am Sonntag wurde nun zusätzlich das Herbstfest des Museums gefeiert. Hunderte Besucher zogen da durch das weitläufige Areal. Dreschvorführungen wurden bestaunt, Ochsengespanne bewundert und uralte Bindemäher, angehängt an qualmende antike Schnauferl-Schlepper beklatscht. An den Ständen gab es schöne Sachen zu kaufen, Dinge, die sicher nie den Weg in einen Supermarkt finden. Deftig-fränkisch dampfte es von den Tellern in den Museumsgaststätten. Dort rann sogar ein eigens für den Anlass gebrauter Gerstensaft durch die Kehlen. Klar, dass die Besucher aus Kohlberg nur zu gerne noch weiter dort gesessen wären!
Doch Gabi, die nette Busfahrerin steuerte den Weinort Bullenheim an. An einer Hauswand prangt da ein Spruch fürs Leben: “Der edle Frankenrebensaft gibt guten Mut und neue Kraft”. Weinbauer Werner Kistner führte die Besucher in die sanften Hänge mit grünen und blauen Trauben an den Stöcken. Bereitwillig beantwortete der versierte Winzer die Fragen der Oberpfälzer. Und er machte bewusst, wie viel Arbeit an den hunderten Rebstöcken erforderlich ist, bis die Ernte beginnen kann. Ein klein wenig Mühe nahmen ihm die Ausflügler ab, denn manche Beere fand sofort den Weg in den Mund. Nach so viel Infos und Lesearbeit war zum Abschluss eine kräftige Brotzeit in der Häckerwirtschaft des Winzers das Richtige. Natürlich mit der dazu gehörenden ausführlichen Weinprobe. Der Spruch an der Hauswand ist übrigens wahr: mit gutem Mut, neuer Kraft und bester Laune gingen die OWVler abends an die Heimfahrt.
Vorsitzender Müller dankte seiner Stellvertreterin Karin Zielbauer und ihrem Team für die hervorragende Zusammenarbeit bei diesem Ausflug. Als nächste Veranstaltungen kommen am 8. November die Heimatfreunde in der OWV-Festhalle zum Hubertusabend zusammen. Am 29. November wird zum adventlichen Nachmittag zur Gaststätte Bauer in Röthenbach gewandert. Beim Weihnachtsmarkt soll wieder Tee verkauft werden und die Neujahrswanderung führt diesmal nach Hirschau.
Fotos: Johann Müller, Andrea Gagulic