Im Wald daheim
Autor: Johann Müller
Vogelschützer Bernd Bauer geehrt und gleich mit neuer Arbeit versorgt.
Da war auch Vogelgezwitscher als Begleitmusik in den Bäumen, als Bernd Bauer vom Kohlberger OWV von Betriebsleiter Reinhold Lenz ein herzliches Dankeschön für seine jahrzehntelange Arbeit erhielt. Im Namen der Bayerischen Staatsforste überreichten Lenz vom Forstbetrieb Schnaittenbach und der Kohlberger Revierleiter Erwin Fischer an Bauer ihre Urkunde an der Waldvereinshalle.
„Dank und Anerkennung für langjährigen Einsatz im Umweltschutz“, so stand es im Text. Dazu einen Benzingutschein, „damit er auch mal die Luft aus dem Tank lassen kann und einen für ein Restaurantessen mit seiner Gattin, die so oft auf ihn verzichten muss“, wie Lenz anmerkte. Dazu Bauer: „Ja, in meiner Freizeit bin ich kaum daheim. Da muss eine Frau mitmachen, sonst geht das nicht!“ Seit fast dreißig Jahren ist er nun schon als Naturschützer im OWV Kohlberg aktiv. „Wie ich 1985 ein Mal aus Neugier ein Vogelhaus geöffnet habe, da ist zu meiner Verblüffung eine Fledermaus rausgeflogen. Seitdem haben mich diese Tiere nicht mehr losgelassen“. Im Laufe der Jahre kamen Aktivitäten für Turmfalken, Störche, Mauersegler, Bienen und Salamander hinzu. Neuerdings arbeitet Bauer an einer Studie der Universität Erlangen für haarige Waldbewohner mit.Lenz und Fischer hatten gleich neue Arbeit für ihn dabei: zwei Paletten mit über 50 Beton-Nistkästen warten darauf, von Bauer neu im Staatsforstgebiet angebracht zu werden. Lenz: „Wichtig ist, langfristig und exakt dokumentiert ein Vorkommen zu begleiten, Monitoring nennt man das heute“. Und dafür ist Bernd Bauer der beste Mann. Der Betriebsleiter: „Vor etwa drei Jahrzehnten wurden im Bereich des heutigen Forstbetriebs Schnaittenbach etwa 3000 Nistkästen aufgehängt, heute sind es etwa 1000. Damals hatte der Vogelschutz aus Gründen der Käferbekämpfung einen ganz anderen Stellenwert. Die heutige Zahl sollte reichen“. Lenz sieht Nistkästen als: „Übergangslösung, als Krücke. Langfristig sind genügend Höhlenbäume für die Brut in einem stabilen Waldgefüge erforderlich! Das geht jedoch nicht von heute auf morgen.“ Aber es geht zumindest im Staatsforst voran, wie auch Revierleiter Fischer bestätigt: „Aus den Wäldern von gestern ist ein anderer Naturraum geworden“.
Auch bremsende Faktoren kamen zur Sprache. Lenz: „Es gibt nun mal das Spannungsfeld zwischen Umweltschützern, die den Jetzt-Zustand erhalten wollen und denen, die für die Zukunft positive Entwicklungen anstreben. Das ist ein Dauerkonflikt, aber die Natur kennt keinen Stillstand, sie kennt nur Veränderung“. Bauer klagte, dass Winterschäden und Holzeinschlag die Zahl der Nistkästen in mehreren Waldgebieten dezimiert haben. Mehrere Dutzend davon müssen dringend renoviert werden. Und: „Manche Vogelhäuschen verschwinden auch spurlos!“
Bild 1:
Das ist der richtige Alunagel, um Nistkästen an Bäumen anzubringen!“ Nur mit der halben Länge in die Borke gehämmert, kann der Stamm sich verbreitern, ohne dass die Bruthöhle Platzprobleme bekommt. Betriebsleiter Reinhold Lenz vom staatlichen Forstbetrieb Schnaittenbach (links) hatte nicht nur eine Dankurkunde und Gutscheine für Vogelschützer Bernd Bauer im Gepäck, sondern auch eine ganze Menge Arbeit.
Bild 2:
Fachleute unter sich. Betriebsleiter Reinhold Lenz vom staatlichen Forstbetrieb Schnaittenbach, OWV-Vogelschützer Bernd Bauer und der Kohlberger Revierleiter Erwin Fischer (von links) diskutieren Verbesserungsmöglichkeiten an industriell gefertigten Nistkästen.
Bild 3:
OWV-Vogelschützer Bernd Bauer freute sich über die Anerkennung seiner Leistungen in der Natur. Betriebsleiter Reinhold Lenz vom staatlichen Forstbetrieb Schnaittenbach und der Kohlberger Revierleiter Erwin Fischer überreicht ihm eine Dankurkunde und Gutscheine. (von rechts).
Fotograf: Johann Müller