Bayern ist ein gutes Fledermausland
Autor: Johann Müller
Das wissen die kleinen pelzigen Insektenjäger schon von jeher und fühlen sich hier auch wohl. Rund 17 der in Deutschland vorkommenden 25 Arten kann man bei uns antreffen. Trotz vielfältiger Artenschutzmaßnahmen jedoch in immer kleinerer Anzahl. Die Veränderungen in der Agrarwirtschaft, moderne Bauweisen, wenig Altholz in der Natur, dafür mehr Industrie und Verkehr sowie der Einsatz von Insektiziden reduzieren die Bestände. Etliche Unterarten stehen auf der roten Liste.
Umso mehr ist anzuerkennen, dass Privatleute, Naturschutzverbände und auch Politiker sich für den Erhalt einsetzen. So wurde das Jahr 2012 zum „internationalen Jahr der Fledermaus“ ausgerufen und im Landkreis Neustadt/WN Gemeinden, Vereine und Privatleute für ihren vorbildlichen Einsatz beim Fledermausschutz ausgezeichnet. Landrat Simon Wittmann überreichte im Lobkowitzer Schloss Urkunden und Plaketten an 22 Personen, drei Gemeinden, das Kloster Speinshart sowie den Oberpfälzer Waldverein. „Sie haben sich mit der Schaffung und Bereitstellung von Fledermaus-Quartieren verdient gemacht. Die Akzeptanz der Bevölkerung für den Schutz der Tiere ist von großer Bedeutung“, so der Landkreischef.
Geehrt wurden auch die Vogelwarte Willibald Gleißner aus Waldkirch und Bernd Bauer aus Kohlberg. Beide setzen sich schon seit Jahren ehrenamtlich intensiv für Fledermäuse ein. Auch sie können jetzt die Metallplakette mit der Aufschrift: „Fledermäuse willkommen“ an ihrer Hauswand anbringen - so wie acht weitere Fledermausfreunde aus dem Kohlberger Ortsbereich. Vielleicht möchten ja noch mehrere Hausbesitzer so ein Dankschön-Blecherl“ für die Bereitstellung von Sommer- und Winterquartieren am Haus haben! Die fliegenden Mitbewohner können zwar sicher nicht lesen, fühlen sich aber dort wohl. Das lässt hoffen, dass die lautlos durch den Abendhimmel huschenden Gesellen auch in Zukunft unsere Heimat bevölkern.
Eine angenehme Aufgabe für Landrat Simon Wittmann: verdiente Bürger für den Schutz der Fledermäuse auszuzeichnen. Willibald Gleißner (Mitte) vom OWV Georgenberg und Bernd Bauer (rechts) aus Kohlberg erhalten Urkunde und Plakette.
Bilder: Christine Röttenbacher