Planschbecken für Feuersalamander
Autor: Johann Müller
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Bernd Bauer vom OWV kümmert sich um Amphibiennachwuchs
Bernd Bauer, der rührige Naturschützer im OWV-Kohlberg steht in Gummistiefeln im sumpfigen Quellbereich des Klingenbachs. Sorgfältig modelliert er mit Spaten und Eisenrechen in dem Rinnsal eine Vertiefung. Etwa ellbogentief und eine halbe Tischfläche groß wird diese Gumpe, in der sich bald junge Feuersalamander tummeln sollen. „Die Weibchen warten jetzt nach dem Regen schon darauf, da ihre Larven ablegen zu können“ erklärt er.
Anders als bei Kröten und Fröschen, gebären diese Lurche innerhalb mehrerer Nächte etwa dreißig voll ausgebildete Jungtiere im Larvenstadium. „Die brauchen in ihrer Wachstumsphase ständig etwa fünfzehn Zentimeter Wasserstand“ informiert Bauer. In dem klaren, kalten und sauerstoffreichen Quellwassertümpel leben die Jungtiere dann etwa sechs Monate lang. „Habe letztes Jahr gestaunt, als schon einen Tag nach dem Anlegen einer kleinen Gumpe Jungtiere drin waren“, schmunzelt der Naturliebhaber. Diese Wasserstellen wachsen aber schnell wieder zu, oder füllen sich mit Schlamm und Laub.
Etwas anderes ärgert den Naturfreund: „Seit drei Jahren gibt es hier Schermäuse. Die graben sich durch die Dämme und das Wasser fließt ab“. Für die kleinen Feuersalamander bedeutet das den baldigen Tod durch Austrocknung oder Fressfeinde. Und davon gibt es genug. Bauer versucht nun testweise, einige seiner Gumpen mit Teichfolie vor der „Sabotage durch die Wasserratten“ zu schützen. „Mal sehen, ob das klappt“, meint der Lurchschützer. Jede Woche kontrolliert er die Aufzuchtplätze und kümmert sich um den Wasserstand.
Diplomzoologe Dr. Wolfgang Völkl hat vor einigen Jahren bei einer Erhebung acht erwachsene Tiere an dem Klingenbacharm gezählt. Bauer sah auch etliche und hofft, dass sich ihre Zahl durch seine Aktivität erhöht. Er will in dem OWV-Gelände den Lebensraum für diese Rote-Liste-Art erhalten. Bauer erhält für diese Arbeit Fördermittel von der Unteren Naturschutzbehörde. Die wandern jedoch auf ein Sonderkonto für neue Naturschutzprojekte im Ort. Er selbst behält keinen Cent. Was Bauer noch dringender bräuchte als Geld, das wären freiwillige Helfer für diese Arbeit. Damit die Erdmolche und Tattermandln, wie Feuersalamander auch genannt werden, sich weiter hier wohlfühlen.
Nein, kein Männlein still und stumm im Walde. Sondern Bernd Bauer, der viele Stunden seiner Freizeit für den Schutz bedrohter Tierarten opfert. Hier verbaut er Teichfolie in einen Tümpel, in welchem bald junge Feuersalamander ihre Kinderstube bekommen sollen.
Photograph: Johann Müller