Wo Bienen zu Paten werden
Autor: Johann Müller
Telefon: 09608 357
Bienenverein Edelsfeld übernimmt Fledermaus-Patenschaft
Der Bienenverein in Edelsfeld bei Hahnbach, unter der Leitung von Hans Strehl, und der Kohlberger OWV-Vogelwart Bernd Bauer gehen eine ungewöhnliche Zusammenarbeit ein. Kürzlich haben sie gemeinsam den ersten Fledermaus-Nistkasten auf dem Edelsfelder Bienenlehrpfad angebracht. Weitere werden wohl folgen.
Begonnen hat alles, weil der Kohlberger Vogelwart 2007 auf dem damals neu eröffneten Bienenlehrpfad unterwegs war. Dem Fledermaus-Freund viel auf, dass an der etwa drei Kilometer langen Trasse noch kein einziges Sommerquartier für die nachtaktiven Säugetiere angebracht ist. „Dabei jagen die Waldfledermäuse bevorzugt in Waldschneisen und entlang von Wirtschaftswegen im Forst“, weiß Bauer. So kam man gegenseitig „ins Geschäft“, Bauer mietete ein Bienenvolk beim Verein und die Imker übernehmen jetzt die Patenschaft über die Fledermaus-Wochenstube an ihrem Bienenhaus. Strehl, der auch Verbandsvorsitzender der Bayrischen Imkervereinigung ist, erklärt dazu: „Viele reden über Naturschutz, wir Imker machen etwas dafür“. Er weist auf ein Schild an der Wand des Holzhauses: „Willst du Gottes Wunder sehn, musst du zu den Bienen gehn“ steht darauf.
Zusammen mit seinem Stellvertreter Georg Stengl betreut er etwa eintausend Bienenvölker bei 435 Hobbyimkern im Verein. Der Zusammenschluss besteht erst seit drei Jahren, ist aber laut Strehl Deutschlands größter Bienenzüchter-Club und derzeit ohne Nachwuchssorgen. Auch die gefürchtete Varroa-Milbe „haben wir im Griff“ beteuert der Vorsitzende. Sorgen macht er sich aber, weil immer weniger junge Menschen mit den Pflanzen und Tieren unserer Heimat vertraut gemacht werden. „Die Schulen können bis in die Schweiz fahren, aber für Exkursionen in die Natur bei uns hat man angeblich kein Geld“. Auf Wunsch organisiert er Gruppenführungen, in welchen auch die Imkerarbeit im Bienenhaus ausführlich gezeigt wird. Kontakte zum Bienenverein Edelsfeld sind über deren Internetseite möglich. Wer mehr über Fledermäuse erfahren möchte, kann gerne Bauers Telefonnummer 09608 – 600 anwählen.
Für einen Spaziergang entlang des Bienenlehrpfades mit den vielen Infotafeln über die Insektenwelt sollte man etwa drei Stunden Zeit einplanen. Besonderer Anziehungspunkt für Kinder ist dabei der Bienenschaukasten. Bei dem „Volk hinter Glas“ ist unter hunderten von Bienen die Königin zu suchen. Sie trägt eine Zahl auf ihrem Rücken.
Das Fledermaus-Sommerquartier soll einen guten Platz beim Bienenhaus bekommen. OWV-Kohlberg-Vorstand Hans Bock, Bienenvereinsvorsitzender Hans Strehl, Fledermaus-Fachmann Bernd Bauer und Georg Stengl, zweiter Vorsitzender im Bienenverein (von links) beraten gemeinsam.
Diese Ecke am Bienenhaus ist ideal für das Fledermaus-Sommerquartier! OWV-Vogelschützer Bernd Bauer und Bienenvereinsvorstand Hans Strehl aus Edelsfeld bringen die künstliche Nisthilfe gleich an.
Photograph: Johann Müller