Kleine Viecher bei der Regierung
Autor: Johann Müller
Anerkennung für Kohlberger Feuersalamander-Projekt. Larven fühlen sich in Gumpen wohl. Regierungsvizepräsident Johann Peißl eröffnet Wanderausstellung im Regierungsgebäude.
Überraschend erhielten Bürgermeister Rudolf Götz, Heidi und Bernd Bauer kürzlich eine Einladung zur Bezirksregierung nach Regensburg. Die jährliche Wanderausstellung zum Artenschutz im Naturpark hat heuer das Thema „Der Feuersalander“. Im Beisein von Naturpark-Geschäftsführer Martin Koppmann, Diplom-Biologin Mathilde Müllner und Ilona Kunz vom Naturpark sowie einer Klasse der Von der Thann-Schule in Regensburg eröffnete Regierungsvizepräsident Johann Peißl die vierwöchige Präsentation am Emmeramsplatz.
Verwendet wurden dazu die Schautafeln des Kohlberger Fachvortrages von Ende Februar, welche großen Anklang fanden. Ziel der Ausstellung ist es, für den langfristigen Erhalt dieser Rote-Liste-Tierart intensive Schutzbemühungen zu organisieren. Die Farbenvielfalt der Natur und des Artenschutzes aufzuzeigen, wird in Zusammenarbeit mit dem Orden des Silbernen Bruches (aus dem Jagdbereich) und der Höheren Naturschutzbehörde bei der Regierung angestrebt. Kohlberg besitzt im Bereich des Naturerlebniswegs eines der wenigen größeren Vorkommen dieser selten gewordenen Lurchart. Weitere befinden sich auf der Schnaittenbacher Kohlbühlseite und im Steinwald.
Bürgermeister Götz freut sich, denn: „Wann hat eine Gemeinde wie wir schon mal die Möglichkeit, sich an der Regierung zu zeigen? Das Glück hat nicht jeder Ort! Durch die Feuersalamander haben wir auf Kohlberg und das was wir hier Gutes tun, aufmerksam gemacht!“ Die Präsentation im Ausstellungsraum am Emmeramsplatz findet das Marktoberhaupt sehr gut gemacht. Besonders lobt er Bernd Bauer: „Ich kann nur immer wieder sagen, wir können froh sein, dass wir so einen aktiven Naturfreund wie ihn hier haben!“ Auf Diplombiologin Mathilde Müllner vom Naturpark und Bauer liegt der Löwenanteil dieser Arbeit. Müllners Handschrift zieht sich seit Jahren durch alle Ideen der Schutzprojekte im Ort. Zusammen mit Bauer sind bereits weitere Vorhaben angedacht. Naturpark-Geschäftsführer Koppmann ist aktiv an Finanzierungen und Durchführung beteiligt.
Laut Bauer ist es längst nicht damit getan, so ein Projekt wie die wassergefüllten Gumpen für die Salamanderlarven zu erstellen. „Die Betreuung erfordert großen Aufwand. Die verschlammen mit der Zeit wieder und der Wasserstand muss wöchentlich geprüft werden, weil Wühlmäuse die Dämme durchlöchern, auch die Wasserqualität ist wichtig. Das ist ein Haufen Arbeit, ich bin voll eingespannt mit dem Zeug!“ Aber der Erfolg gibt ihm Recht. In den sieben bisher angelegten Gumpen wurden überall Molchlarven abgesetzt. Ungefähr viermal so viele, wie letztes Jahr. Auch wenn damit gerechnet wird, dass nur etwa zwanzig Prozent der Jungtiere das erste Lebensjahr überstehen, ist Bauer sicher, dass die Zahl der Feuersalamander im Gebiet steigt. „Die Kleinen haben bereits die Tarnfarbe Schwarz angenommen und auch die gelben Flecke sind schon sichtbar. Sie werden die Wasserbereiche bald verlassen.“ Übrigens gleicht kein Tier in der Farbzeichnung einem anderen. Es sind also alles „Einzelstücke“. Zu der Ehrung in Regensburg schmunzelt der Naturfreund: „Man sieht, dass man auch mit kleinen Tieren bei den hohen Viechern der Regierung Eindruck machen kann.“
Acht große Schautafeln (Info-roll-ups) wurden zur Wanderausstellung im Eingangsbereich des Regierungsgebäudes angebracht.
Kinder der Von der Thann-Schule in Regensburg ergänzten die Eröffnung durch Regierungsvizepräsident Johann Peißl (rechts) mit einem fröhlichen Lied über Feuersalamander.
Erstmals konnte sich der Ort Kohlberg bei der Regierung der Oberpfalz präsentieren. Bernd Bauer, Regierungsvizepräsident Johann Peißl, Diplombiologin Mathilde Müllner vom Naturpark Nördlicher Oberpfälzer Wald und der Kohlberger Bürgermeister Rudolf Götz (von links) vor den Schautafeln.
Bilder: Naturpark. Ilona Konz.