Fledermausexkursion des LBV-Trabitz am 23.07.2011
Autor: Johann Müller
„Kleine Störche“ bei kleinen Mäusen
Zwei Dutzend Kinder hatten herrliche Erlebnisse und konnten Tiere streicheln, die sie noch nie zuvor sahen. Die LBV-Naturschutzgruppe „Kleine Störche“ aus Trabitz wollte zusammen mit ihrem Leiter Herrn Günter Klein sehen, was in Kohlberg die Fledermäuse so treiben.
Durch OVW-Vogelwart Bernd Bauer und seine Frau Heidi hatten sie dafür die besten Ansprechpartner. Beide beschäftigen sich schon seit Jahren mit den kleinen pelzigen Säugern und können unendlich viel über sie erzählen. Erste Informationen über die verschiedenen „Maussippen“ bekamen die Sechs- bis Zehnjährigen sowie die fünf mit angereisten Erwachsenen schon am Marktbrunnen, denn etliche der elf in Kohlberg festgestellten Arten leben im Sommer in alten Scheunen und Obstgärten. In die dunklen Winterquartiere der Felsenkeller führte Bauer die Besucher weiter, bevor sie im Ortsteil Schlemm echte Tiere in Vogel- und Fledermausnistkästen bestaunen konnten. Logisch, dass nach anfänglichem Zögern jedes Kind einmal so ein liebes Fellwesen streicheln wollte. Die meisten Tiere hielten ganz still und ließen sich auch die großen Flugarme auseinanderziehen.
Bauer freut so eine Exkursion mit Kindern immer wieder: „Wenn die eine Fledermaus in der Natur sehen, dann sind sie fast nicht mehr zum Halten“. Er informierte, dass es diese Wirbeltiere schon seit fünfzig Millionen Jahren gibt und: „Angst haben muss niemand, weil die gar nichts Schreckliches machen“. In China gelten sie sogar als Symbole für Glück, Gesundheit und Reichtum. Nach so vielen interessanten Ausführungen hatten die „kleinen Störche“ unter der Anleitung von Heidi Bauer die Fragebögen schnell ausgefüllt und konnten stolz ihre „Fledermaus-Exkursions-Urkunden“ in Empfang nehmen.
Die seit etlichen Jahren von der Unteren Naturschutzbehörde sowie vom Naturpark mitfinanzierten Fledermaus-Projekte in Kohlberg machen Sinn. Die Artenvielfalt nimmt langsam wieder zu, durch die besseren Nistmöglichkeiten erhöht sich die Anzahl der Jungtiere. „Bei diesem Ausflug mit den Trabitzer Kindern konnte ich sieben verschiedene Arten feststellen. Sonst waren es immer nur zwischen zwei und vier“ berichtet der OWV-Vogelwart. Bauers Aktivitäten werden auch von Mitarbeitern der Universität Erlangen in wissenschaftlichen Abhandlungen dokumentiert.
Strahlende Gesichter bei den Kindern der LBV-Naturschutzgruppe „Kleine Störche“ aus Trabitz. Die Fledermaus-Exkursions-Urkunde zeigt, dass sie über drei Stunden unterwegs waren und über die heimlichen Nachtjäger nun alles wissen. OWV-Vogelwart Bernd Bauer (hinten, zweiter von links) hatte da viel zu erzählen.
Photograph: Günter Klein